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Der Förderkreis für Theater und Konzert auf Sylt e. V. veranstaltet am Sonnabend, dem 16. Februar 2013 um 20 Uhr im „Podium“ über dem Alten Kursaal in Westerland einen Literaturabend.

Michael Grosse rezitiert aus
Sandor Marai: Bekenntnisse eines Bürgers

Sándor Márai wurde am 11. April 1900 in Kaschau geboren – einer Kleinstadt im Norden Ungarns, die heute in der Slowakei liegt. Die Familie stammte ursprünglich aus Sachsen. Márai wuchs in gesicherten bürgerlichen Verhältnissen auf und wurde im Geiste der liberal-konservativen Familientradition erzogen. Später blickte er mit Wehmut auf seine Kindheit und Jugend zurüc.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall der Monarchie ging Sándor Márai 1919 nach Deutschland, wo er zunächst ein Studium der Zeitungskunde an der Universität Leipzig aufnahm. Später wechselte er nach Frankfurt am Main und Berlin, einen Abschluss machte er jedoch nie. In den 1920er Jahren begann er, als Journalist für die „Frankfurter Zeitung“ zu arbeiten, als deren Korrespondent er 1923 in Paris tätig wurde. In finanzielle Notlage geraten, kehrte er 1928 nach Ungarn zurück und lebte in Budapest als freier Schriftsteller.
Nachdem er bis dahin auf Deutsch geschrieben hatte, wurde fortan das Ungarische zu der Sprache. Innerhalb weniger Jahre wurde Sándor Márai zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller seines Landes. Der Durchbruch gelang ihm 1934 mit dem auf persönlichen Erfahrungen basierenden Romanen „Bekenntnisse eines Bürgers“.
Darin schildert Sándor Márai mit der ihm eigenen Mischung aus Humor und Melancholie seine Kindheit, frühe Jugend und seinen verschlungenen Bildungsweg. Im ersten Teil des Buches stellt er den Lesern seine zahlreichen Familienmitglieder vor und macht sie mit nahezu allen gesellschaftlichen Gruppen seiner Heimatstadt Kaschau bekannt. Im zweiten Teil beschreibt er den Zerfall der idyllischen Kindheitswelt und ihr schmerzvolles Versinken in der Katastrophe des Ersten Weltkriegs. Der Roman gilt als eines der wichtigsten Werke des Autors, das bereits deutliche Anklänge seines Lebens- und Leidensthemas – der seelischen Heimatlosigkeit– enthält.

Der Förderkreis für Theater und Konzert auf Sylt freut sich ganz besonders, dass Michael Grosse den weiten Weg von Mönchengladbach auf sich nimmt, um sein Publikum ein weiteres Mal mit seiner Kunst zu erfreuen.

Michael Grosse wurde 1961 als Sohn der Schauspielerin Annemarie Hermann und des Schauspielers Herwart Grosse in Berlin (Ost) geboren. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch” in Berlin, war Oberspielleiter in Eisenach und Zwickau sowie freiberuflich als Regisseur und Schauspieler tätig.

Mit Beginn der Spielzeit 2010/11 übernahm Michael Grosse die Generalintendanz des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Zuvor war er von 1991-1996 Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen, 1996-2000 Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera und 2000-2010 Generalintendant des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters.

Seine künstlerische Visitenkarte sind diverse Soloabende sowie knapp 100 Theaterinszenierungen.

Karten zum Preis von € 10,- gibt es wie gewohnt
im Vorverkauf bei der Buchhandlung Becher in der Wilhelmstraße
sowie an der Abendkasse ab 19.30 Uhr.