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Sylter Geburtshilfe war heute Thema im Kieler Landtag

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Die Politik ist ein zahnloser Tiger

Ernüchtert treten die Sylter Vertreter die Rückreise aus Kiel an. Die heutige Sitzung hat keine neuen Erkenntnisse gebracht.
Das Gesundheitsministerium hatte nochmals rechtlich prüfen lassen, ob eine Durchsetzung der Krankenhausplanung gegen den Willen der beteiligten Nordseeklinik möglich ist. Das vorliegende Ergebnis bestätigt die bisherige Auffassung des Ministeriums: Ein entsprechender Versorgungsauftrag gilt zwar grundsätzlich unbefristet, in diesem Fall besteht jedoch keine Möglichkeit, den Klinikbetreiber auf Sylt zur Erfüllung der Planung zu zwingen, weil ein solcher Versuch mit einem nicht tragbaren medizinischem Risiko verbunden wäre.

Das heißt im Klartext, man kann die Asklepios Klinik zu nichts zwingen, die dürfen das anbieten, was ihnen in den Kram passt. Die Politik ist also ein zahnloser Tiger.

Sylter informierten sich im Kieler Landtag Was den Klageweg betrifft, so will man den zwar weitergehen, aber auch dort stehen die Chancen im Moment nicht sonderlich gut einen Sieg zu erringen. Lars Schmidt von der Inselliste zukunft.sylt hat uns aber gerade am Telefon gesagt, dass man auf jeden Fall weiterkämpfen wolle und den politischen Druck aufrechterhalten will. Wie das aussehen wird, dazu wird sich die Wählergemeinschaft sicher in den nächsten Tagen äußern.

Seit gestern gibt es ja zumindest eine Absprache für Notfälle Absprachen mit dem Rettungsdienst, um betroffene Frauen schnellstmöglich ins geeignete Krankenhaus zu bringen, auch unter Beteiligung der Hebammen vor Ort sowie gegebenenfalls der Notfallversorgung der Nordseeklinik in Westerland. Gestern verabredeten die Hebammen gemeinsam mit dem Rettungsdienst, zukünftig eine Hebammen-Rufbereitschaft für Schwangere zu installieren, um so Schwangere im Notfall noch besser versorgen zu können. 

Der Vorbericht zum heutigen Termin im Kieler Landtag

Auch wenn die Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein heute über die Presse das Aus der Geburtshilfe auf Sylt verkündete, so wollen die Sylter doch weiterkämpfen. Heute ist das Thema im Kieler Landtag auf der Tagesordnung und ca. 20-30 Sylterinnen und Sylter wollen an der Sitzung teilnehmen, um zu zeigen, dass sie nicht aufhören werden darum zu kämpfen. Die beiden Hebammen Anke Bertram und Heidrun Hepper sind mit Christian Thiessen von der Piratenpartei schon um 8:22 Uhr ab Westerland mit dem Zug gen Landeshauptstadt gefahren. Die deutlich größere Gruppe wird später folgen. Das man auch vor einer Klage durch alle Instanzen gegen das Land nicht zurückschreckt, hatten die engagierten Sylter/innen ja schon im Vorfeld angekündigt.

Sylter Hebammen