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VorschaubildGemeinde beschließt Aufhebung des Vergabeverfahrens zum Neubau des Haus des Gastes - neuer Anlauf soll mit angepasstem Flächenprogramm, neuer Architektur und einer um ein Jahr verschobenen Eröffnung erfolgen.



Wenningstedt-Braderup/Sylt – Die Gemeindevertretung Wenningstedt-Braderup hat in ihrer Funktion als alleinige Gesellschafterin auf der Gesellschafterversammlung der Tourismus Service Wenningstedt-Braderup GmbH & Co. KG (TSWB) am 14.03.2012 einstimmig die Aufhebung des Vergabeverfahrens zum Neubau Haus des Gastes(Amtsblatt EU 2011/S132-219390) beschlossen.

Neben formalen Mängeln in den von den Bietern eingereichten Angeboten war die deutliche Überschreitung des gesteckten Kostenrahmens der entscheidende Grund für die Aufhebung. Das Vergabeverfahren wurde durch Vergabebekanntmachung vom 13.07.2011 im Amtsblatt der EU (ABl. EU 2011/S 132-219390) als Totalübernehmer-Vergabe auf der Basis einer funktionalen Leistungsbeschreibung eingeleitet. Grundlage hierfür war der angepasste Sieger-Entwurf der Architekten Lohrer & Reichel aus dem zuvor durchgeführten Architektenwettbewerb. In der Vergabebekanntmachung war auf Basis einer detaillierten Kostenschätzung des begleitenden technischen Beraters Turner & Townsend ein Auftragswert von 6,7 bis 8 Mio. € genannt worden.

Haus des Gastes in Wenningstedt auf SyltNach der Durchführung des Teilnahmewettbewerbs wurden drei Bewerber zur Abgabe von zunächst unverbindlichen Angeboten eingeladen. Die unverbindlichen Angebote lagen über dem gesteckten Kostenrahmen, jedoch wurden in den hierzu geführten Verhandlungen Einsparpotentiale aufgezeigt und in die Leistungsbeschreibung aufgenommen, durch die die Erreichung des Budgetziels ermöglicht werden sollte. Die von den Bietern auf dieser reduzierten Basis eingereichten verbindlichen Angebote lagen jedoch trotz Leistungsreduzierung immer noch deutlich über dem Budgetziel und teilweise sogar erheblich über den unverbindlichen Angeboten. Auch in weiteren Verhandlungsgesprächen zu den verbindlichen Angeboten zeichnete sich keine Möglichkeit zur Erreichung des Budgetziels ohne erhebliche weitere Abstriche bei den Leistungen und Eingriffe in den architektonischen Entwurf ab. „Ziel war immer, dass sich die Kosten des Haus des Gastes über die Mieteinnahmen langfristig refinanzieren lassen. Auf diese Größe war der reduzierte Wettbewerbsentwurf ausgerichtet. Die uns abschließend von den Bietern vorgelegten verbindlichen Angebote liegen soweit vom gesteckten Rahmen entfernt, dass die Wirtschaftlichkeit des Objektes nicht mehr gegeben ist.

Ein Argument für das gewählte Vergabeverfahren war, vor Baubeginn einen verbindlichen Preis zu kennen und ggfs. die Notbremse ziehen zu können. Dies ist nun erfolgt.“, erläutert Henning Sieverts, Tourismusdirektor und Geschäftsführer des TSWB. „In unserer Verantwortung für die Finanzen der Gemeinde Wenningstedt-Braderup und des TSWB den jetzigen Einwohnern aber auch künftigen Generationen gegenüber ist für uns die Grenze des finanziell vertretbaren überschritten. So sehr wir auch die Notwendigkeit des Haus des Gastes sehen und uns eine schnellstmögliche Umsetzung für Gäste und Einwohner gewünscht haben, so sehr wissen wir aber auch, dass wir die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde und des TSWB nicht ausschließlich für ein einziges Projekt ausschöpfen können.“, ergänzt Katrin Fifeik, Bürgermeisterin und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des TSWB.

Die Notwendigkeit zum Bau eines Haus des Gastes am Kliff in Wenningstedt wird unverändert gesehen. So hat die Gesellschafterversammlung nach der Aufhebung des Vergabeverfahrens in derselben Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen, das Vorhaben der Errichtung eines Haus des Gastes auf der Basis eines verkleinerten Flächenprogramms und vereinfachter architektonischer Vorgaben, losgelöst vom bisherigen Entwurf und dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs weiterzuverfolgen. Hierzu wurde ein baubegleitender Ausschuss von fünf Personen eingesetzt, dem die Steuerung der weiteren Planung und Vergabe bis zur Zuschlagserteilung über den Bau übertragen wurde. Somit soll ohne Verzögerung an dem Projekt weitergearbeitet und diefür den Neustart notwendigen Entscheidungen schnell, sachorientiert und unbürokratisch getroffen werden. Ziel ist, in 2013 mit dem Bau zu beginnen und mit einem Jahr Verzögerung in 2014 eröffnen zu können. Dem baubegleitenden Ausschuss gehören folgende Personen an:

- Katrin Fifeik, Bürgermeisterin

- Sabine Koppelt, Gemeindevertreterin/CDU

- Hans Schwemer, sachkundiger Bürger

- Marc Welsch, Gemeindevertreter/Aktive Bürger

- Henning Sieverts, Tourismusdirektor und Geschäftsführer des TSWB