Anzeigen

Nielsens Kaffeegarten Keitum

Der Dammbau des Hindenburgdamm forderte seine Opfer

Drei Jahre lang schufteten bis zu 1500 Arbeiter im Watt, verbauten in dieser Zeit
3,2 Millionen Kubikmeter Erdboden nebst 320.000 Tonnen Basalt und Kies. Dann
endlich war die Nabelschnur zwischen Sylt und dem Festland geknüpft: Der
Hindenburgdamm. 25 Millionen Reichsmark kostete das Mammutprojekt – und
einige Arbeiter kostete es sogar das Leben.

Zwei von ihnen ertranken im August 1925 beim Baden, ein anderer verstarb im
Juni 1926 nach einer 20-stündigen Schicht erschöpft an Herzversagen. Aber auch
die Lorenzüge, die unentwegt neues Baumaterial herankarrten, stellten eine
Gefahr dar: Am 27. Juli 1926 wurde "um 6 Uhr abends eine Trauerfeier unter
Anteilnahme der gesamten Arbeiterschaft vollzogen". Sie galt einem jung
verheirateten Bremser, "der von einem Lorenzug, dem er selbst noch das Zeichen
zur Abfahrt gegeben hatte, unbemerkt überfahren wurde". Drei Monate später
wurde ein Heizer zu Grabe getragen – erschlagen von einer umgestürzten
Lokomotive.Und auch die Festlichkeiten am Tag der Dammeinweihung am 1. Juni
1927 – Reichspräsident Paul von Hindenburg persönlich gab sich die Ehre –
wurden von einem tragischen Unfall überschattet: Einer der ersten Züge erfasste
auf dem Damm einen Streckenläufer und schleifte die Leiche bis nach Klanxbüll mit.

Eine von vielen Geschichten aus "Sylter Tragödien" die Schattenseiten der Sonneninsel" (ISBN 978-3-00-027413-8) ist ab Pfingsten überall im Sylter Buchhandel zum Preis von 12,80 Euro erhältlich.

Copyright: Frank Deppe und Volker Frenzel, jegliche Verbreitung ohne Erlaubnis ist untersagt.