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Sylter Kunstfreunde präsentieren Ismail Uluocak

Die Sylter Kunstfreunde präsentieren Arbeiten Ihres Mitglieds Ismail Uluocak in der Stadtgalerie "Alte Post" vom 2. - 15. März 2013. Herzliche Einladung zur Vernissage am 1. März 2013 um 19.00 Uhr. Als besonderes Schmankerl präsentiert Sabina Philippa Ortland am 10. März um 20.00 Uhr eine Wort-Performance, ebenfalls um 20.00 Uhr in der Stadtgalerie "Alte Post" in Westerland

Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag Ismail Uluocakon 14.00 - 18.00 Uhr und am Samstag von 11.00 - 14.00 Uhr.
ST // R // ANDORT
nennt der Istanbuler Künstler Ismail Uluocak, der mittlerweile von seinem Osnabrücker Atelier aus international arbeitet., seine eigens für Sylt erstellte Werkschau. Er selber bekennt sich dazu, ein der Insel Verfallener zu sein. Es ist erst wenig mehr als ein Jahr, dass das Schicksal, der Zufall oder eine Fügung ihn nach Sylt brachte und seither ist er regelmäßiger Gast.
Und der Maler möchte etwas zurückgeben von der Magie, der besonderen Energie, den Mächten der Natur, den starken Farben und mehr- und vielschichtigen Horizontlinien, die ihre Eindrücke bei Ismail Uluocak hinterlassen haben.
Je nach ST // R // ANDORT erkennt man in seinen Bildern unterschiedliche Dimensionen, legt Strecken zurück wie am Strand, die einem mal kurz und leicht erscheinen oder sie sind beschwerlicher zu erschließen, weil Untergrund sandrutschig ist, die Sonne blendet oder die Horizontlinien den Betrachter mit sich fort saugen.
Uluocaks Gemälde sind mehrdimensional, führen den Betrachter über mehrere Ebenen. Man verläuft sich auf Wegen, die wer weiß wo hin führen, findet kleine Häuser oder Symbole, die einen zum Anhalten zwingen und dazu bewegen den Standort zu wechseln.
Mit ST // R // ANDORT zeigt Uluocak drei Stilrichtungen.
Die Bilder der Serie „teilchen fall“ zeigen Fundsachen, die wie vom Sylter Himmel gefallen ihren Platz auf der Leinwand suchen. Kleinkariert, oft mit mehr als 100 fein gezeichneten Teilen glaubt man sich in der Betrachtung eines Strandes mit seltsamen Fundstücken. Was gehört an welche Stelle? War es dafür bestimmt oder muß es noch verändert werden, damit es sich einfügt und nicht als Fremdkörper liegen bleibt?
Acryl auf Leinwand, klein in klein, zeigen die Bilder Dinge, die sich fügen.
Beschäftigt sich der Künstler in „teilchen fall“ noch mit der Form, so gibt er sich in der Serie „kreuz und quer“ zwar auch noch geometrischen Figuren hin, geht aber in auf drei über einander liegenden Ebenen in die Präzision von Formen.
Geradlinig lässt er den Betrachter strengen wie weichen Linien folgen, die Bilder sind organisierter und nehmen den Bildschauer mit auf geführte Strandwanderungen, die immer ein Ziel haben, aber durchaus verschlungenen Wegen folgen.
Der dritte Anteil von ST // R // ANDORT ist die Serie „rauf und runter“. Hemmungslos und leidenschaftlich gibt sich Uluocak der Farbe hin. Auf übergroßen Leinwänden spachtelt er mit einem selbst konstruierten ein Meter großen Spachtel aus Plexiglas Verläufe, die nicht nur ihn schwindelig machen.
Sah man in den anderen Bildern Ordnung, so scheint es hier wie nach einem Sturm formlos geworden zu sein. Wie entstehen solche Verwerfungen und Verläufe?
Der Künstler legt die riesigen Leinwände, kniet und spachtelt, steht und betrachtet, erwägt und verzagt. So sagt er drei Mal Ja zu einem Werk und wieder einmal Nein, hadert mit dem Beenden, weil eine weitere Farbnuance das Bild wieder vollständig verändert.
Ja, ein Klecks könnte eine radikale Veränderung bedeuten, postiv wie negativ. Den anfänglichen Bildern der Serie „rauf und runter“ sieht man noch Ungeduld und Sturmhaftigkeit an, die späteren sind kontrollierter, jedoch nicht weniger mächtig.
Ismail Uluocak bezeichnet sich selber als Optimisten. Der experimentierfreudige Kreative ist ein Genießer, liebt Sylt, Goethe und Rilke wie auch Klimt und Jorge Bucay, mag Wein und gute Schokolade. Er ist Mitglied im Bund der Bildenden Künstler, Nichtschwimmer und Radfahrer.
Man kennt ihn als geduldigen Zuhörer, charmanten Plauderer und als Fußgänger mit Regenschirm. Kein Tag ohne Tschaikowsky. Der Koffer ist immer gepackt. Und für Sylt sowieso.