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Morsum ab dem Sommer ohne Schule

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Zahl der Schülerinnen und Schüler weiter gesunken: Das Primarhaus Morsum schließt zum Schuljahresende 2013/2014

MORSUM-SYLT/KIEL. „Nach einer vierjährigen Experimentierphase steht nun leider fest, dass eine Stabilisierung oder sogar Erhöhung der Schülerzahlen in Morsum nicht erreicht werden konnte“, sagte heute (10. Februar) Bildungsstaatssekretär Dirk Loßack und kündigte an, dass das Primarhaus - eine Außenstelle der Grundschule ‚Am Nordkamp‘ - zum Schuljahresende 2013/2014 geschlossen werde: „Wir müssen feststellen, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler sogar noch gesunken ist.“ Es seien im kommenden Schuljahr nur noch 19 Schülerinnen und Schüler auf dieser Schule - zu wenig, um mit der entsprechenden Personalzuweisung guten Unterricht machen zu können, sagte der Staatssekretär.

Loßack betonte, dass der Entscheidung eine eingehende Prüfung des Ministeriums für
Primarhaus MorsumBildung und Wissenschaft vorausgegangen sei und viele theoretische Ideen zum Erhalt des Standortes ausgelotet worden seien. Unterm Strich aber gebe es aktuell keine Möglichkeit zum Erhalt des Standortes. Auch die in der aktuellen Diskussion insGespräch gebrachten Mittel des EU-Förderprogrammes für ländliche Räume kämen für das Primarhaus nicht in Frage, weil die Förderrichtlinien generell eine Finanzierung von Lehrerstellen ausschlössen; es gebe allerdings die Möglichkeit, ein Schul-Gesamtkonzept zu fördern. Daher schloss Loßack nicht aus, dass es später für Morsum eine ‚Insellösung‘ mit Beteiligung anderer Schulen geben könnte, mit der wieder Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden könnten. Er hob in diesemZusammenhang hervor, dass das ‚Konzept Morsum‘ - die Verbindung von Kita undSchule - pädagogisch fortschrittlich und bei ausreichenden Kinderzahlen auch
zukunftsfähig sei.

Über die aktuelle Entwicklung informiert Schulrätin Maike Jennert heute auf einem Elternabend und die Klassenlehrerinnen am 11. und 12. Februar bei den Zeugnisgesprächen. Zudem würden die 19 Schülerinnen und Schüler, die aktuell das Primarhaus besuchen, nicht allein gelassen, betont das Bildungsministerium: Vom 17. bis zum 28. März sind Hospitation und Beratungsgespräche an allen vier Grundschulen für die 19 Kinder und ihre Eltern vorgesehen. Bis zum 7. April läuft dann die Ummeldefrist für Kinder der Außenstelle Morsum, wenn der Schulbesuch nicht an der Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein Hauptstelle Nordkamp fortgeführt werden soll. „Es gibt ein jederzeit flexibles Beratungssystem durch die Klassenlehrerinnen in Morsum und durch Schulleiter Krebs“, betonte Jennert.

Experten erwarten für die Insel Sylt innerhalb der kommenden zehn Jahre einen weiteren Rückgang der Schülerzahlen. Derzeit werden an den vier Grundschulen der Insel 445 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Nach der aktuellen Schulentwicklungsplanung werden es in fünf Jahren noch 377 und in zehn Jahren 345 Grundschülerinnen und -schüler sein.