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Nielsens Kaffeegarten Keitum

Neujahrsbotschaft zukunft.sylt 2013



Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
Liebe Freundinnen und Freunde der Insel und ihre Bewohner,
Das Jahr 2012 liegt hinter uns, wir haben wieder einen prophezeiten Weltuntergang und verschiedenste Krisen überlebt, sind daran gewachsen und haben uns verändert.

Vor uns liegt das frische 2013, ein Jahr, das für die Zukunft unserer Insel von sehr weitreichender Bedeutung ist. Am 26.05.2013 ist Kommunalwahl es werden für die nächsten fünf Jahre die Weichen der Politik gestellt.

Hartelk Welkemen 2013Bisher zeichnete sich ab, dass es keine wesendlichen Veränderungen der seit Jahren und teilweise Jahrzehnten eingefahrenen politischen Verhältnisse geben wird. Dabei haben vor allem die aktuellen Entwicklungen und offiziellen Studien mehr als deutlich gezeigt, dass wir einen Punkt erreicht haben, an dem nur noch ein deutlicher, und mit Sicherheit nicht für alle Beteiligten bequemer, grundlegender Richtungswechsel notwendig geworden ist.
Es geht dabei um die Anerkennung der unverrückbaren Fakten des demografischen Wandels und der extremen Gentrifizierung auf unserer Insel. Dauerwohnraum wird immer schneller immer knapper, die Preise steigen in unbezahlbare Höhen und immer mehr Menschen kehren der Insel endgültig den Rücken. Es fehlten fast 3000 Dauerwohnungen bis 2025. Neben diesen harten Zahlen fehlt es aber an noch mehr, einem zukunftsweisenden Entwicklungs- und Strukturprogramm.
Die Frage ist: Wohin gehst du, Insel? Und wohin ziehst Du, Sylter?

Es ist mehr als nur die soziale Frage nach mehr Wohnraum, es ist die Herausforderung, die Bedürfnisse und Interessen aller auf der Insel am Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsprozess Beteiligten wieder in eine konsensfähige, gemeinsame Richtung zu bekommen.
Zur Zeit ist es leider genau umgekehrt, die Interessen laufen immer weiter auseinander, jeder denkt mehrheitlich nur an sich selber und wie er sein Schäflein schnellstens fett und ins Trockene bringt.
Wo ist der friesische Kampfgeist und das gemeinsame Zusammenstehen in stürmischen Zeiten geblieben? Ist es untergegangen in den Fluten des schnellen Geldes, versunken im Meer des glänzenden Scheins?
Oder ist da doch noch etwas? Gibt es sie noch, die friesische Seele, die stark und unbeugsam für die Heimat und ein lebenswertes Umfeld eintritt?
Am 26.05.2013 ist Kommunalwahl. Bei der letzten Wahl sind in der Gemeinde Sylt gerade noch 51,2% der Wahlberechtigten ihrem Recht gebrauch gemacht. Das ist, mit Verlaub gesagt, ein miserables Ergebnis. Egal wo man politisch steht und wie frustriert man mit seinen Volksvertretern ist, den Kopf in den Sand stecken hilft nichts.
Deshalb haben wir uns entschlossen, als zukunft.sylt mit einem eigenen politischen Ableger „Die Insel-Liste zukunft.sylt“ an der Kommunalwahl 2013 teil zu nehmen. Doch dazu und zu unseren programmatischen Zielen später mehr. Wichtiger ist erstmal, überhaupt über die Motivation zur Wahl zu sprechen.
Wir können damit leben, wenn unsere Ideen nicht die Mehrheit findet, aber wir werden nicht aufhören, für unsere Ziele und Ideale und vor allem die hier lebenden und arbeitenden Menschen einzutreten. Weniger gut können und wollen wir weiter mit der Passivität und der hohen Zahl an Nichtwählern leben. Dann das zeigt ein Desinteresse, auch an der eigenen Zukunft.
Frustration und Resignation ist keine Lösung und auch keine Entschuldigung. Nur aktives Beteiligen und mit Gestalten hilft. Es ist immer noch besser, wenn gegen unsere Position gestimmt wird, als überhaupt nicht. Das ist dann auf jeden Fall eine klare und eindeutige Meinungsäußerung. Lasst uns also über alle Partei- und Wählergemeinschaftsgrenzen daran arbeiten, dass möglichst jeder Wahlberechtigte auf Sylt auch seine Stimme abgibt. Lasst uns alle die jeweiligen politischen Positionen klar und transparent darstellen, damit jeder Wähler weiß, wofür er seine Stimme abgibt. Hier nun die, für die „Die Insel-Liste zukunft.sylt“ steht:
Bis 2025 wird jedes Jahr mindestens 50 Mio. € in die Zukunft unserer Insel investiert werden müssen, in Dauerwohnraum sowie in die Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Diese kann nicht alleinige Aufgabe der Gemeinde und der Bürger sein, sondern es muss eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligter beginnen. Unternehmen werden Gelder einbringen müssen, um Wohnraum und Strukturen für zukünftige Mitarbeiter zu schaffen um die Attraktivität des Standortes Sylt für Arbeitnehmer wieder zu steigern um so auch langfristig im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte vorne dabei bleiben zu können. Immobilienmakler und auch die Käufer und Verkäufer werden einen Anteil des Kaufpreises und der Provision für die zukünftige Infrastruktur der Insel abgeben müssen, um Feuerwehren, Rettungsdienste und auch Nachbarschaften zu sichern und zu erhalten. Nur so bleiben die Objekte langfristig werthaltig. Diese Investitionen sind zudem deutlich geringer, als wenn in absehbarer Zeit Umlagen für Berufsfeuerwehr und private Sicherheitsdienste anfallen würden. Und auch unsere Gäste und die Zweitwohnungsbesitzer werden in die freiwillige Pflicht zu nehmen sein, einen Anteil in eine belebte und lebenswerte Struktur unserer Insel einzubringen.

Das ist keine einfache Forderung, sondern aus unserer Sicht alternativlose Grundlage, um überhaupt die Insel, mit all ihren Schönheiten, mit all ihren dörflichen Reizen und vor allem mit echten, hier lebenden Menschen zu erhalten und zu festigen.
Um das umzusetzen, plädiert „Die Insel-Liste zukunft.sylt“ für die Schaffung einer Sylter Bürgerstiftung, in der jeder Bürger zumindest mit einen minimalen Betrag beteiligt ist und des weiteren jeder Unternehmer, jeder Makler, jeder Immobilienbesitzer sowie auch jeder Gast etwas einbringen kann.
Nur so wird es möglich sein, den notwendigen Wohnraum und die damit verbundenen Strukturen zu schaffen. Und nur so kann für uns, unser Kinder und die nachfolgenden Generationen wieder echte Hoffung und eine Entwicklungsperspektive für ein Leben auf unserer Heimatinsel entstehen.
Um den kommenden Herausforderungen zu begegnen, ist eine stärkere gesamtinsulare Zusammenarbeit notwendig. Leider hat die Teil-Fusion die Insel nicht näher zusammen gebracht und eher das Gegenteil erreicht. Die Politik der Zentralisierung in der Gemeinde Sylt schreckt ab, die anderen Inselgemeinden werden so wie es aussieht auf gar keinen Fall diesem Modell beitreten. Damit ist eine freiwillige gesamtinsulare Fusion gescheitert.
Es braucht ein geändertes Modell, das die Eigenheiten der einzelnen Orte und Ortsteile stärker berücksichtigt und vor allem jedem eigene freie Planungsmittel zur Verfügung stellt. Zusätzlich braucht es ein Gremium, in dem die insularen Belange erörtert werden.
Bis man diese neue Struktur erarbeitet und mit dem Land abgestimmt hat, sollte sofort auf freiwilliger Basis ein „Sylt-Ting“ als Inselparlament konstituiert werden in dem alle Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter aus den jeweiligen Orten zusammenkommen. Einmal im Quartal, jeweils sonntags, damit möglichst viele Bürger teilnehmen können, sollte dieser rotierend in den einzelnen Orten und Ortteilen stattfinden. So wird Vertrauen in eine engere Zusammenarbeit aufbauen und ein erheblich engerer Kontakt zwischen Politik und den eigenen Bürgern aufbauen. Der „Ting“ ist eine seit dem 17. Jahrhundert bestehende Form der Bürgerbeteiligung in den Orten der Insel gewesen, auf der Recht gemacht und gesprochen sowie die Entscheidungen für die Zukunft getroffen wurden. Es macht Sinn, diese alte Tradition zu neuem Leben zu erwecken und damit ein insulares
Gremium der direkten Demokratie zu schaffen.

Eines ist klar: Alle hier lebenden und arbeitenden Menschen müssen wieder näher zusammen rücken, alte Vorbehalte aufgeben und auch das ein oder andere spaltende Verhaltensmuster aufgeben. Auch wenn man es nicht hören will: die Lage auf der Insel ist weitaus ernster, als öffentlich diskutiert.
Wir stehen am Scheideweg:
- Entweder werden wir ein professionell organisierter Freizeitpark fast ohne Bewohner für die besser Verdienenden aus Deutschland und der Welt mit noch mehr Pendlern, an dem nur Wenige profitieren

- oder aber wir schaffen die Umkehr in letzter Minute und gestalten eine Zukunft der Insel mit Perspektiven und Vielfalt, die das Individuelle der Insel sichert und wieder stärker heraus arbeitet.

Die Zeiten und auch die Erwartungen an Urlaub, Produkte und Marken haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Reichte es vor einiger Zeit noch, nur durch Luxus und Status eine wohlhabende Zielgruppe anzusprechen, erwarten Kunden und Gäste heute ein weit aus umfassenderes Leistungsprofil. In diesem sollten neben Qualität vor allem auch Werte wie Nachhaltigkeit, Fairness und Unternehmerverantwortung erkennbar werden.
Auf der Insel ist diese ganzheitliche Betrachtungsweise bisher nicht wirklich angegangen worden, aber der Markt beginnt es zu fordern. Mit den richtigen Entscheidungen könnte Sylt eine echte Vorreiterrolle spielen, wenn es gelingt, die Werte umfassend neu zu definieren: Der Umgang mit Mitarbeitern, Wohnraum und freiwillige Sozialleistungen sind dabei ein wesendlicher Faktor, er eingebettet werden muss in ein Gesamtpaket, das z.B.
ein modernes, umweltschonendes Nahverkehrs- und Energiekonzept beinhaltet. Kombiniert mit vorbildlicher bürgerlicher Selbstorganisation wird diese soziale und ökologische Tourismusentwicklung so auch wieder ein authentisches Markenbild für unsere Insel schaffen.

Darüber hinaus muss auch in die Bildung und die Förderung unsere Kinder und Jugendlichen investiert werden, die leider in der Vergangenheit zu oft zu kurz gekommen sind. Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge wie ein neues Jugendzentrum oder Freizeitangebote für schlechtes Wetter, es geht vielmehr darum, unserem Nachwuchs wieder das Gefühl zu geben, wichtiger zu sein als die Steigerung des Profits. Dieser Weg ist leider weder einfach noch bequem, aber es ist der Weg, den „Die Insel-Liste zukunft.sylt“ gehen will.
Wir würden uns freuen, wenn auch Sie uns auf diesem Wege begleiten und durch persönliche Mitarbeit unterstützen würden. Wer die politische Arbeit finanziell unterstützen möchte kann über PayPal an insel-liste@zukunft-sylt.de spenden.
Am wichtigsten aber ist, dass möglichst jeder Wahlberechtigte auf Sylt am 26.05.2013 seine Stimme abgibt, aus unserer Sicht natürlich am liebsten für „Die Insel-Liste zukunft.sylt“.

Wir blicken motiviert und optimistisch in die Zukunft und wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein glückliches und gesundes Jahr 2013!

Weitere Informationen: presse@zukunft-sylt.de