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Großübung vor und in Hörnum/Sylt mit über 150 Einsatzkräften

Oelkatastrophe Sylt Am Samstag, dem 13. August 2011, fand unter der Leitung und Mitwirkung des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-SH) im Bereich von Hörnum/Sylt von 9:00 bis 13:00 Uhr eine Ölwehrübung statt, an der viele Fachinstitutionen beteiligt waren (s.u.: Einsatzgeräte, -schiffe, -ausrüstung). Übungen dieser Art finden ein- bis zweimal jährlich an wechselnden Orten der Nord- und Ostseeküste statt. Um die Übung möglichst realistisch zu machen, wird jeweils von einem speziellen Übungsszenario ausgegangen, das wirklich so eintreten könnte.

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Das SZENARIO

Am Nachmittag des 12.08.2011 wird die Rufbereitschaft des LKN-SH telefonisch vom Maritimen Lagezentrum (MLZ) in Cuxhaven über eine Gewässerverunreinigung (GVU) unterrichtet und erhält den Auftrag, eine Ölverschmutzung zu bekämpfen. Nach ersten Angaben der Wasserschutzpolizei (WSP) Husum ist gegen 04.00 Uhr das Fischereifahrzeug „SANDRA PETRA“ auf der Position

54° 42,41’ N

08° 12,02’ E

mit dem KÜMO „WALTER HAMMANN“ kollidiert.

Nach Aussage des Kapitäns ist es zu einer Leckage im Bodentank gekommen. Bunkeröl (IFO 180) ist in noch unbekannter Menge ausgetreten. Das Fischereifahrzeug „SANDRA PETRA“ hat am Bug erhebliche Schäden und befindet sich auf dem Weg nach Hörnum/Sylt. Es wurde ebenfalls Ölaustritt festgestellt, so dass ein Einlaufverbot in den Hörnumer Hafen ausgesprochen wurde. Das Fischereifahrzeug wird im Laufe des Tages auf Hörnum Reede vor Anker gehen. Weiterhin wurden im Bereich Hörnum Odde vereinzelte verölte Vögel gesichtet.

Der LKN-SH als Sonderordnungsbehörde des Landes Schleswig-Holstein und zuständige Wasserbehörde für die Gefahrenabwehr auf den Küstengewässern koordiniert den Einsatz der Einsatzkräfte vor Ort und die Durchführung der Ölschadensbekämpfung und Entsorgung.

Es liegt ein komplexer Schadstoffunfall vor. Das Havariekommando in Cuxhaven hat dem Land Schleswig-Holstein den Auftrag zur küstennahen Ölbekämpfung erteilt. Daher leitet der LKN-SH als zuständige Wasserbehörde den Einsatz. Der LKN-SH hat dafür seinen Leitungsstab im Einsatz- und Lagezentrum in Husum eingerichtet und koordiniert den Einsatz zusammen mit seiner örtlichen Einsatzleitung auf See und an Land.

Seeseitig werden das Einschlängeln des Havaristen und die Ölaufnahme durch Bekämpfungsschiffe geübt. Landseitig werden die Strandreinigung, der Aufbau einer Dekontaminations-Anlage sowie die Bergung und der Transport von verölten Vögeln geübt.

Der LKN-SH arbeitet bei dieser Übung zusammen mit den THW Ortsverbänden Meldorf und Tönning, den Freiwilligen Feuerwehren Westerland, Wyk/Föhr, Pellworm, der Reederei Ziegfeld, Westerland, der Firma KMN Helicopter, Sommerland, dem DRK Westerland  und der DGzRS. Für die Bergung der verölten Seevögel wird die Nationalparkverwaltung in Tönning zur Unterstützung angefordert. Da möglicherweise beim Einsatz auf See Einsatzkräfte oder Besatzungsmitglieder verletzt werden könnten, hält sich der Rettungskreuzer „Horst Heiner Kneten“ der DGzRS in der Nähe des Havaristen auf.

 

ÜBUNGSZIELE

Test der Land- und Wasserfahrzeuge und Geräte

Aufbau der Führungsorganisation (Stab, Einsatzleitung, Einsatzabschnittsleitungen)

Test der Kommunikationsmittel und –wege (Funk, Telefon, E-Mail, Fax)

Lagererkundung und Einweisung der Einsatzkräfte aus der Luft

Aufbau der Logistik (Ver- und Entsorgung, Arbeitsschutz)

Bergung und Transport von verölten Vögeln

 

EINSATZGERÄTE, -SCHIFFE, -AUSRÜSTUNG

 

LKN-SH                   1 Amphibienfahrzeug Hägglunds mit Kranmulde

1 Amphibienfahrzeug ARGO mit Anhänger

Schutzausrüstung (PSA)

Funkgeräte

Hochdruckreiniger

Transportfahrzeuge

Bergungsfässer

Transportschiff „NORDERHEVER“

Schlepper „HOOGE“

Schlauchboot „DIETER K“

200 m Ölsperren HT 900

FF Westerland landeseigenes Ölwehrgerät

THW Meldorf: landeseigenes Ölwehrgerät

THW Tönning Tiereinsatzgruppe

FF Wyk/Föhr Ölwehrboot „FLORIAN“, landeseigenes Ölwehrgerät,

FF Pellworm Ölwehrboot „UTHLANDE“

DGzRS Rettungskreuzer „HORST HEINER KNETEN“

DRK Westerland Betreuung der Einsatzkräfte, Feldküche

Reederei Ziegfeld Darstellung des havarierten Fischereifahrzeugs („EKKE NEKKEPEN“)

Fa. KMN Helikopter