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Reetdach gegen Reeperbahn! Sylt oder Hamburg wer spendet mehr ?



(Bremen, März 2013) Die Seenotretter starten einen ungewöhnlichen Spendenwettbewerb: „Reetdach gegen Reeperbahn! Wer spendet mehr: Sylt oder Hamburg?“. Er soll dabei helfen, einen neuen Seenotkreuzer zu finanzieren. Die Seenotretter rufen alle Einwohner, aber auch alle Liebhaber der nordfriesischen Insel und der Hansestadt an der Elbe dazu auf, sich zu beteiligen.

Ob das neue Schiff für die Station List einen Namen mit Bezug zu Sylt oder zu Hamburg erhält, wird im Herbst der Spenden-Endstand entscheiden. Bis zur Taufe Ende 2013 will die ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanzierte Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf diese Weise mindestens 1,8 Millionen Euro sammeln. Auf der Aktionswebsite www.reetdach-gegen-reeperbahn.de lässt sich der Spendenstand aktuell verfolgen. Liegt der persönliche Favorit gerade hinten, ist vielleicht die eigene Spende ausschlaggebend dafür, um „das Ruder herumzureißen“.

Handeln, bevor etwas passiert!
Die Seenotretter vor Sylt mit Frank Schätzing als UnterstützerAngesichts der Gefahren im Einsatz benötigen die Seenotretter moderne, zuverlässige und sichere Schiffe. „Der ungewöhnliche Wettbewerb hat also einen ernsthaften Hintergrund, aber er ist auch mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen“, sagt der ehrenamtliche DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder. Leicht könnte Hamburg das Rennen für sich entscheiden: „Dazu müsste nur jeder der 1,8 Millionen Einwohner einen Euro spenden. Andererseits haben auf Sylt auch viele Hamburger ihr zweites Zuhause und könnten sich für die Insel engagieren. Und schließlich haben sowohl Sylt als auch Hamburg viele Freunde im ganzen Land, die ebenfalls angesprochen sind. Wir hoffen auf rege Beteiligung und einen spannenden Wettbewerb.“

Am einfachsten ist die Spende online auf der Website www.reetdach-gegen-reeperbahn.de und dort über den „Spendenlotsen“ der Seenotretter unter Angabe von „Aktion Sylt“ oder „Aktion Hamburg“ – je nachdem, für welche Seite die Spende verbucht werden soll. Die Alternative ist eine herkömmliche Überweisung auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Bremen, BLZ 290 501 01, Konto 107 2016. Besonders schnell ist die Hilfe per SMS mit dem Wort „Sylt“ oder „Hamburg“ an die Nummer 8 11 90 möglich. Dann werden fünf Euro über die reguläre Handyrechnung abgerechnet.

Seenotkreuzer-Bau online zu verfolgen
Auf der Aktionswebsite ist der Bau des Seenotkreuzers mitzuerleben: Ein Werft-Tagebuch berichtet mit vielen großformatigen Fotos darüber, wie das neue Spezialschiff entsteht. Auf zahlreichen Veranstaltungen werden die Seenotretter auf den Spendenwettbewerb aufmerksam machen, darunter der Hamburger Hafengeburtstag (9. bis 12. Mai) und der „Tag der Seenotretter“ (28. Juli) auf vielen DGzRS-Stationen an der Küste und in Bremen.

Der insgesamt rund fünf Millionen Euro teure neue Seenotkreuzer ist das vierte Schiff der 20-Meter-Klasse der DGzRS. Er entsteht unter der internen Bezeichnung SK 34 auf der Fassmer-Werft an der Unterweser. Wie alle Schiffe der DGzRS wird er vollständig aus Aluminium gebaut und als Selbstaufrichter konstruiert. Mit seinem geringen Tiefgang ist er ideal geeignet für die Wattfahrwasser an der Sylter Ostküste und im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Das unbegrenzt seetüchtige Schiff wird aber auch über die gesamte Westküste der Insel bis weit in die Deutsche Bucht hinein Richtung Helgoland im Einsatz sein.

Die Eckdaten des neuen Seenotkreuzers
Länge über Alles: 19,90 Meter • Breite über Alles: 5,05 Meter • Tiefgang: 1,30 Meter
Geschwindigkeit: 22 Knoten (ca. 41 km/h) • Besatzung: 7/3 Pers. (Stamm/Einsatz)
Antrieb: ein Propeller 1.220 kW/1.630 PS • Verdrängung: 38 Tonnen
Arbeitsboot: 4,80 Meter lang, 0,40 Meter Tiefgang, Geschwindigkeit 30 Knoten (ca. 56 km/h)

Rausfahren, wenn andere reinkommen
Trotz aller modernen Technik: Im Mittelpunkt stehen nach wie vor die Menschen, die Seenotretter selbst. Sie fahren raus, wenn andere reinkommen. 180 fest angestellte und rund 800 freiwillige Besatzungsmitglieder sind mit 60 Rettungseinheiten der DGzRS an Nord- und Ostseeküste jederzeit einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Oft fahren sie gerade dann raus, wenn andere Schiffe Schutz im Hafen suchen – freiwillig und selbstlos, mehr als 2.000 Mal im Jahr. Die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Coordination Centre) der DGzRS koordiniert zentral alle Einsätze. Seit Gründung der DGzRS im Jahr 1865 verdanken mehr als 80.000 Schiffbrüchige den Seenotrettern schnelle Hilfe.

Freiwilligkeit ist das Prinzip auf See wie an Land: Nach wie vor wird die gesamte Arbeit der DGzRS ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. 85 Cent jedes gespendeten Euros gehen direkt in den Rettungsdienst. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident. Zahlreiche Prominente engagieren sich als ehrenamtliche „Bootschafter“, darunter Schauspieler Jan Fedder, Fernsehkoch Tim Mälzer, Moderatorin Bettina Tietjen und – in diesem Jahr – ihr Kollege Yared Dibaba.