Der erste Schritt auf dem Weg zum Rettungshund ist getan. Debbie, Dumi, Halvar, Jeanie und Lilly haben mit dem bestandenen Eignungstest die Voraussetzung für ihre Ausbildung zum Rettungshund erfüllt. Die fünf Hunde der Sylter DRK-Rettungshundestaffel wurden Ende Juni auf dem Gelände des GHSV Sylt in verschiedenen Situationen geprüft.
Ein schreiender Mensch rennt auf die Hunde zu und fällt in ihrer Nähe zu Boden. Die Hunde lässt es kalt. In der Nähe brennt ein Feuer, ein Auto fährt hupend nah an den Hunden vorbei. Alle bewahren Ruhe. Vom Dackel bis zum Labrador laufen alle Vierbeiner über verschiede Untergründe, wie Metallgitter oder Plastikplanen und finden ihre versteckten Hundeführer*innen nach kurzer Suche. Auch Fremdhunde bringen sie nicht aus der Fassung. Das Verhalten der Hunde in ähnlichen Situationen kann im Ernstfall entscheidend sein.
Denn in diesem suchen die Hunde und ihre Hundeführer*innen vermisste Personen. Oft werden ältere Menschen vermisst, die an Demenz erkrankt sind und sich verlaufen, oder Kinder, die die Orientierung verloren haben. Da der Geruchssinn von Hunden um ein Vielfaches besser ist als der von Menschen, kann ihr Einsatz Menschenleben retten.
Der Eignungstest steht am Anfang der Ausbildung jedes Hundeführer-Hund-Teams. Danach werden die Hunde mit ihren Hundeführer*innen in der Flächensuche oder als Personenspürhund, sogenannter Mantrailer, weiter ausgebildet. Bei der Flächensuche wird nach jedem menschlichen Geruch im Wald oder auf einer freien Fläche gesucht. Ein Flächensuchhund läuft dabei freilaufend ein Gelände ab. Die Mantrailer werden bei der Suche an der Leine geführt suchen den individuellen Geruch eines Menschen auf seiner Spur nachsuchen.
Besonders stolz war Silke Meyer, Leiterin der Rettungshundestaffel Sylt und selbst mit ihrer Hündin Debbie in der Prüfung, über das erfolgreiche Abschneiden ihrer Schützlinge und deren Engagement über die Prüfung hinaus. Denn kaum war der Eignungstest erfolgreich beendet, schrillten die Melder und fünf Hundeführer*innen eilten im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der DRK Bereitschaft Sylt zur Absicherung des Feuers in Westerland.
Hundenasen bei der Arbeit beobachten? Die DRK-Staffel Sylt freut sich über Interessierte, die mit oder ohne Hund die Arbeit der Rettungshundestaffel kennenlernen möchten. Auch Versteckpersonen, die sich von den Hunden suchen lassen, sind herzlich willkommen.
Kontakt über 04651 836350 oder facebook.com/DRKRettungshundestaffelSylt/
Der Wochenbeginn startete für einige ehrenamtlichen Helfer mit der Auslösung des Meldeempfängers: Feuer Y, Großbrand mit Personen in Gefahr. Die ehrenamtlichen Retter der
Feuerwehr Morsum, der Feuerwehr Archsum und der DRK Rettungshundestaffel Sylt rückten zügig zum Einsatzort aus, dem Campingplatz Mühlenhof in Morsum. Zum Glück alles nur eine Übung, dennoch wurde das Szenario professionell abgearbeitet.
Die Feuerwehr baute die Wasserversorgung auf und begann mit der Menschenrettung. Unter Atemschutz wurde die Lagerhalle nach verletzten Personen abgesucht. Der Atemschutztrupp wurde schnell fündig und konnte die lebensechte Puppe schnell retten und mit einer Schleifkorbtrage abtransportieren.
Währenddessen startete die DRK Rettungshundestaffel Sylt die Suche nach 3 vermissten Kindern, die in Panik vor dem Feuer weggelaufen waren. Die Hundeführerin des Mantrailers sicherte sich eine Geruchsprobe und startete zielsicher Richtung Süden. Ein Mantrailer ist ein Personenspürhund, der nach dem Individualgeruch des Menschen geht. Er sucht nur diese eine Person. Zeitgleich wurden die Flächensuchhunde angesetzt. Ein Flächensuchhund zeigt vorrangig durch Bellen alle hilflosen Personen an, die beispielsweise Sitzen oder Liegen. Alle Vermissten wurden zügig gefunden und die Übung ging erfolgreich zu Ende.
Am Ende traf man sich für eine Nachbesprechung im Gerätehaus der FF Morsum und man war sich einig, dass solch eine gemeinsame Übung wiederholt wird.
Am Montag stellten sich die Retter auf vier Pfoten der Johanniter Rettungshundestaffel Sylt in Wenningstedt zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor.
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Zur offiziellen Eröffnung gab es auch ein neues Fahrzeug, damit die Truppe auf der Insel und dem Festland mobil ist. Zurzeit sind 14 Hunde in der Staffel, wovon 3 schon ihre Prüfung zur Personensuche erfolgreich abgelegt haben und weitere sind noch in der Ausbildung.
Vor allem der hervorragende Geruchssinn der Hunde macht sie zu so wertvollen Helfern für uns Menschen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter beantworteten den interessierten Passanten alles rund um die Arbeit der Rettungshunde, die sich ausschließlich durch Spenden und Fördergelder finanzieren. Die Ausbildung zu einem Rettungshundeteams
dauert zwei bis drei Jahre. Trainiert wird bei der Rettungshundestaffel der Johanniter immer dienstags ab 17 Uhr und samstags ab Mittag an verschiedenen Plätzen. Das Training findet bei jedem Wetter und auch bei Dunkelheit statt.