Sylt Museum beleuchtet die letzten Wanderschäfereien Schleswig-Holsteins
Sylt Museum beleuchtet die letzten Wanderschäfereien Schleswig-Holsteins

Sylt Museum beleuchtet die letzten Wanderschäfereien Schleswig-Holsteins

Das Sylt Museum in Keitum widmet sich mit seiner neuen Sonderausstellung einem traditionsreichen, aber stark gefährdeten Handwerk: der Wanderschäferei. Unter dem Titel „Nomaden unserer Zeit. Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein“ zeigt die Ausstellung bis zum 20. Juli 2025 eine beeindruckende Bildreportage des Fotografen Holger Rüdel aus Selk. Mit insgesamt 67 Fotografien dokumentiert Rüdel das Leben und die Arbeit der letzten Wanderschäfer*innen des Bundeslandes – darunter auch die Sylter Schäferin Uta Wree.

Ein Beruf zwischen Tradition und Überlebenskampf

Die Wanderschäferei ist ein uraltes Handwerk, das heute vor großen Herausforderungen steht. Schäferinnen ziehen mit ihren Herden durch offene Landschaften, pflegen Moore und Heiden und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt empfindlicher Ökosysteme. Doch der Beruf verlangt viel: Neben körperlicher Arbeit und der Bereitschaft, jedem Wetter zu trotzen, müssen Schäferinnen auch wirtschaftlich ums Überleben kämpfen. Die europäische Landwirtschaftspolitik und ihre Umsetzung in Deutschland setzen den Betrieben stark zu. Ohne Agrarbeihilfen schreiben viele von ihnen rote Zahlen, und jährlich geben etwa 50 Wanderschäfereien deutschlandweit auf.

Holger Rüdel hat vier der letzten Wanderschäfereien Schleswig-Holsteins – darunter die Schäferei Fjordland, die Schäferei Aukrug, die Schäferei Transhumanz und die Schäferei Mäharbeiten Bärenshöft – über Monate hinweg begleitet. Seine Fotografien zeigen eindringlich die harte Realität dieses Berufsstandes, aber auch die Schönheit und Bedeutung der Arbeit für Natur und Umwelt. „Ich habe Schleswig-Holstein auf eine ganz neue Weise entdeckt – und hoffe, dass meine Bilder diese Perspektive auch den Betrachter*innen eröffnen“, erklärt Rüdel.

Einblicke in das Leben der „Nomaden unserer Zeit“

Die Ausstellung im Sylt Museum bietet mehr als nur Fotografien: Sie lädt dazu ein, sich intensiv mit dem Thema Wanderschäferei auseinanderzusetzen. Ein begleitender Film zur Ausstellung gibt weitere Einblicke in das Projekt, das von der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein unterstützt wird. Der Film ist online auf der Website und dem YouTube-Kanal der Sölring Museen verfügbar.

Am 29. April startet zudem eine Vortragsreihe des Freundeskreises Sölring Museen. Jennifer Herbert vom Landesamt für Umwelt und Natur wird unter dem Titel „Schaff schafft Landschaft“ über die Rolle der Wanderschäferei für den Erhalt natürlicher Lebensräume sprechen – ein Thema, das gerade auf Sylt von großer Bedeutung ist.

Für alle Interessierten bietet ein umfassender Ausstellungskatalog zusätzliche Informationen zur Bildreportage und den porträtierten Betrieben. Der Katalog ist im Wachholtz Verlag erschienen und im Museumsshop erhältlich.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Die Sonderausstellung „Nomaden unserer Zeit“ kann täglich im Sylt Museum besucht werden: Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Das Museum befindet sich am Kliff 19 in Keitum. Weitere Informationen sind auf der Website der Sölring Museen unter www.soelring-museen.de zu finden.

Mit dieser Ausstellung rückt das Sylt Museum nicht nur ein faszinierendes Handwerk in den Mittelpunkt, sondern zeigt auch dessen Bedeutung für die Pflege der Landschaften Schleswig-Holsteins sowie die Herausforderungen, denen sich die letzten Wanderschäferinnen stellen müssen. Ein Besuch lohnt sich – sowohl für Naturliebhaberinnen als auch für alle, die mehr über den Wert traditioneller Berufe erfahren möchten.


Antwort von Perplexity: pplx.ai/share