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Nielsens Kaffeegarten Keitum

Sylt

Zu den Zahlen, 2009 war wieder ein Rekordjahr auf Sylt, was die Übernachtungs- und Gästezahlen anging. Es kamen 863 220 Gäste auf die Insel und übernachteten 6 845 952 mal. Beide Zahlen waren noch nie größer, am meisten konnte Hörnum zulegen, was sicher auch an den beiden neuen Hotels liegt. Einzig und allein geht die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiter zurück, so blieben die Urlauber nur noch knapp 8 Tage. aber auch dieser Trend ist in der gesamten Reisebranche zu beobachten.

Auch beim innerdeutschen Flugverkehr konnte der Sylter Flughafen ein Plus von 16.2 Prozent verzeichnen, während das Volumen bundesweit um 4.6 Prozent sank.

Warum ist das so haben wir uns gefragt ? Es ist eine Mischung aus vielen Faktoren.

1. Es wurden in den vergangenen Jahren auf der Insel  einige Großprojekte realisiert, die eine enorme Steigerung der Bettenzahl, vor allem in der Hotelbranche,  mit sich brachte.

2. Es landen größere Flugzeuge als früher auf der Insel und es gibt mehr Direktverbindungen. Dadurch kann man auch mal schnell für ein Wochenende an die Nordsee fliegen.

3. Sylt ist zum ganzjahres Urlaubsziel geworden.

4. Sylt ist in und es ist zu einem Statussymbol geworden hier Urlaub zu machen. Nach dem Motto: mein Haus, mein Auto, mein Sylturlaub.

5. Durch die Insellage haben viele Gäste den Eindruck die Probleme auf dem Festland zurück zu lassen. Einfach mal nicht an Wirtschaftszahlen, drohende Arbeitslosigkeit oder die ganzen Probleme in der Welt denken. Sondern lieber in kurzer Hose am Strand lang laufen und in der Sansibar Currywurst mit Prosecco bestellen. Oder sich mal ordentlich vom rauen Nordseeklima durch pusten lassen und die Elemente spüren, anstatt sich in einer Welt aus Büro, im Stau stehen und Großstadt zu bewegen.

Im Moment hat es fast den Anschein, als könne sich Sylt nur selbst diese Ausnahmestellung kaputt machen. Denn der Erfolg birgt auch Risiken.

1. Durch die weitere Kapazitätserhöhung mit großen Hotels, wird der Verkehr auf der Insel kollabieren. Das ist in der Hochsaison ja heute schon fast täglich der Fall.

2. Der Erfolg macht satt, es gibt Betriebe in der Tourismusbranche die mit Modernisierungen weit hinterher sind und auch eine Charme-Offensive gegenüber den Kunden, würde einigen gut zu Gesicht stehen.

3. Gerade die Ostdörfer drohen die Verlierer der zunehmenden Konzentration auf die Inselmitte zu werden. Hier schließen Tourismus-Informationen und auch die Infrastruktur stagniert bestenfalls.

4. Die unberechenbare Natur und der Klimawandel, sollte die Insel mal in zwei oder mehr Teile gerissen werden, würden die Nord- und die Südspitze mit einem Schlag ihre Anziehungskraft verlieren.

Es liegt also an den Verantwortlichen die entsprechenden Maßnahmen und Vorkehrungen zu treffen. Ich muss allerdings zugeben, das ich da eine gewisse Skepsis habe.