Anzeigen

Nielsens Kaffeegarten Keitum

Gefahrenabwehrplan Sylt soll Anfang 2015 stehen

Die Feuerwehren stehen im Mittelpunkt des PlansLenkungsgruppe Gefahrenabwehr erarbeitet umfassende Handlungsgrundlagen

Wer hat was auf Sylt im Falle eines Großschadensereignisses oder eines Katastrophenszenarios wann und wo zu tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ganz detailliert die 2013 gegründete Lenkungsgruppe Gefahrenabwehr, ein Kompetenzteam verschiedener Sylter Institutionen. Ihm gehören Repräsentanten der Gemeinde Sylt und des Amtes Landschaft Sylt ebenso an wie Vertreter von Polizei, DRK, Ordnungsamt und Feuerwehren. Darüber hinaus unterstützen zwei externe Berater mit Kontakten zur Hamburger Feuerwehr und zur Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) das Team bei der Bewältigung dieser umfangreichen Aufgabe.

Es ist ein langer Weg intensiver Recherchen und Gespräche, den die Lenkungsgruppe Gefahrenabwehr vor 18 Monaten beschritten hat. Am Ende dieses Weges wird die Erstellung des „Gefahrenabwehrplanes Sylt“ stehen, eines Handlungsleitfadens, auf dessen Basis das optimale Vorgehen bei den unterschiedlichsten Schadensszenarien ermöglicht wird.

Warum aber wurde das Kompetenzteam überhaupt eingerichtet? Tatsächlich gibt es bereits Katastrophenschutzpläne für jeden Ort. Der Gefahrenabwehrplan Sylt wird jedoch deren Inhalte erweitern und weitaus detaillierter präzisieren, die aktuellsten Zahlen enthalten, Kommunikationswege beschreiben, Schnittstellen bei den Zuständigkeiten definieren und auf diese Weise die insulare Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Großschadensereignissen und Katastrophen optimieren.

Just wurde von der Lenkungsgruppe Gefahrenabwehr die aufwändige Basisarbeit abgeschlossen, die der Bevölkerung bereits im April dieses Jahres im Rahmen einer insularen Einwohnerversammlung weitgehend präsentiert wurde. Aufgrund von Plänen, Statistiken und wissenschaftlichen Erkenntnissen trug das Team dabei zunächst zahlreiche Daten zusammen, die von der Infrastruktur bis zu den Naturräumen alle Gegebenheiten der Insel umfassen. Im zweiten Step wurden mögliche Schadenszenarien entworfen, wobei die Bandbreite von der schweren Sturmflut und Starkregen über Großbrände und Flugzeugabstürze bis hin zu Stromausfällen und Epidemien reicht.

Aktuell beschäftigt sich das Team mit den so genannten Handlungsempfehlungen für die einzelnen Geschehnisse, wobei die Kompetenzen und Erfahrungen der Mitglieder des Teams wichtige Erkenntnisse liefern. Bis zum Beginn 2015 soll auch dieser dritte und letzte Schritt weitgehend abgeschlossen sein. Der Gefahrenabwehrplan insgesamt wird eine jährliche Aktualisierung erfahren, etwa in Hinblick auf die personelle Stärke und den Fuhrpark der Rettungsorganisationen, aber auch bezüglich der Notfallkontakte und Erreichbarkeiten. Mit dem umfangreichen Handlungsbuch ist im Schadenfall dann stets ein Vorgehen gewährleistet, das auf Aktion statt Reaktion setzt – das so genannte „vor die Lage kommen“ –, den Einsatz der Kräfte sinnvoll kombiniert und mögliche Versäumnisse von vornherein vermeidet.

Angesichts der Insellage kommt der Einbeziehung der Bevölkerung neben den offiziellen Einsatzkräften eine besondere Bedeutung zu. Auch diesem Thema wird sich die Lenkungsgruppe noch gesondert widmen. Unterstützend soll hier eine Studentin oder ein Student gewonnen werden, zum Beispiel für die Ausarbeitung einer Bachelor-Arbeit zu diesem Thema als Basis für weiter gehende Konzepte.

Die Erstellung des Gefahrenabwehrplanes ist im übrigen nicht nur für Sylt selbst richtungsweisend: Erstmalig im ganzen Bundesgebiet wird ein solches Projekt auf gemeindlicher Ebene (unterhalb der Katastrophenschutzbehörden) im direkten Kontakt mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe umgesetzt.

Sylt, den 18. Dezember 2014
Presseinfo: 083-12-2014
Gemeinde Sylt