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 In der Nordsee leben bis zu 300.000 Schweinswale die zu den Zahnwalen zählen

Es gibt Wale vor Sylt
Es gibt Wale vor Sylt

Auf Sylt ist jetzt ein weiterer Baustein zur Besucherinformation am Weltnaturerbe Wattenmeer eingeweiht worden. Der „Walpfad“ am Walschutzgebiet wurde um 10 weitere Infoexponate vergrößert und umfasst jetzt 22 Stationen.

 

Die interaktiven Module bieten Wissenswertes über Schweinswale, Trauerenten, Küstenschutz und die Ökologie des Sylter Walschutzgebietes. Sie informieren über den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer. Der Walpfad ist Teil des Besucher-Informations-Systems (BIS) im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

 

Die Firma „NaturErleben“ aus Kiel konzipierte den attraktiven Nordsee-Lehrpfad gemeinsam mit einer Expertengruppe der Nationalparkverwaltung, der Schutzstation Wattenmeer und des Erlebniszentrums Naturgewalten Sylt. Überwiegend werden Exponate in Pultform eingesetzt, die das Landschaftsbild optisch nicht beeinträchtigen und sich an der sturmreichen Sylter Westküste behaupten können.

 

Treibende Kräfte für die umfassende Naturinformation an der offenen Seeseite des Nationalparks waren Lothar Koch von der Schutzstation Wattenmeer und Matthias Strasser vom Erlebniszentrum Naturgewalten. „Wir freuen uns, dass die tolle Idee des Walpfades nun vollendet werden konnte“, sagte Matthias Kundy von der Tönninger Nationalparkverwaltung. Als „perfekte Ergänzung zur Ausstellung im Erlebniszentrum Naturgewalten“ bezeichnete dessen Leiter Matthias Strasser die Exponate und ergänzte: „Gäste können jetzt eigene Beobachtungen direkt mit Fachinformationen verknüpfen.“


Lothar Koch hob noch einmal die Besonderheit des Walpfades hervor. „Jedes der 22 Exponate ist ein Unikat. Sylt erhält damit eine weitere nachhaltige Attraktion für Natururlauber. Besonders für Radler dürfte der Walpfad ein lockendes Ausflugsziel zur Inselerkundung sein.“

 

INFO: Das Walschutzgebiet 

... wurde 1999 als Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer eingerichtet und ist das erste Walschutzgebiet Europas. Zuständig ist das Land Schleswig-Holstein. Es erstreckt sich über 1562 Quadratkilometer von der dänischen Grenze bis südlich von Amrum und bis zur Zwölf-Seemeilen-Landesgrenze entlang der Inselstrände in 150 Metern Entfernung zur MTHW-Linie.

 

Schweinswale (Phocoena phocoena) sind Meeressäuger und werden bis 1,80 Meter lang, bei einem Gewicht von 50 bis 70 Kilogramm. Die Jungtiere kommen nach einer Tragezeit von rund elf Monaten zwischen Mai und August zur Welt und werden bis zu zehn Monate lang gesäugt. Das Walschutzgebiet ist Kalbungsgewässer und „Kinderstube“ der Tiere.

 

In der Nordsee leben bis zu 300.000 Exemplare dieser zu den Zahnwalen zählenden Art. Gefährdet sind sie vor allem durch die Fischerei: Oft verenden sie als Beifang in den Netzen oder verfangen sich in Stellnetzen. Lärmbelastung im Meer und Schadstoffe können außerdem das Immunsystem beeinträchtigen. Schweinswale gelten generell als gefährdet und stehen in Europa unter Naturschutz.