Unser Sturm, unsere Helden: Wenn die Insel die wahren Champions krönt
Unser Sturm, unsere Helden: Wenn die Insel die wahren Champions krönt

 

Moin. Wer am Sonntag am Brandenburger Strand stand, der hat es gespürt. Das war nicht einfach nur Wind. Das war Sylt. Das war die Nordsee, wie wir sie kennen und respektieren: rau, ungebändigt und atemberaubend. Wenn bei uns ein Sturm aufzieht, verkriechen sich andere. Wir aber, wir gehen an den Strand. Und dieses Wochenende waren wir nicht allein. Hunderttausende Gäste standen mit uns im Wind, das Gesicht in die Gischt gehalten, und haben erlebt, warum der World Cup nirgendwo anders auf der Welt so sein kann wie hier bei uns.

Manche mögen es „unheimliche Bedingungen“ nennen. Wir nennen es die ultimative Prüfung. Fünf Meter hohe Wellen, die mit voller Wucht auf unseren Strand donnern – das ist die Arena, in der sich die Spreu vom Weizen trennt. Und es erfüllt uns mit Stolz, dass die deutschen Athleten in diesem Hexenkessel bewiesen haben, aus welchem Holz sie geschnitzt sind.

An vorderster Front hat der Bremer Lennart Neubauer gezeigt, wie man unsere Nordsee tanzt. Sich hier im Freestyle den Sieg zu holen und Vize-Weltmeister zu werden, ist eine Leistung, die man nicht hoch genug bewerten kann. Sein historischer „Triple Culo“ war nicht nur ein Trick, es war eine Ansage – eine Verbeugung vor der Kraft unserer Wellen und zugleich die meisterhafte Bändigung dieser. Chapeau!

Und was für eine Geschichte hat bitte die Kielerin Lina Erpenstein geschrieben! Nach einer schweren Verletzung so zurückzukommen und sich in dieser Brandung den zweiten Platz zu sichern, das ist der Stoff, aus dem Legenden sind. Das ist Kämpferherz, das ist Wille – Eigenschaften, die man braucht, um auf Sylt zu bestehen. Wir haben mit ihr mitgefiebert und feiern diesen zweiten Platz wie einen Sieg.

Natürlich schlug unser Herz besonders hoch für Philip Köster im großen Finale der Männer. Allein, wie er sich durch diese massive Brandung gekämpft hat, um überhaupt in den Wettkampfbereich zu kommen, das verdient allerhöchsten Respekt. Im Finale gegen drei Spanier zu bestehen, während der Sturm tobte und die Technik streikte, das war pures Windsurfen. Sein zweiter Platz ist ein Beweis seiner Weltklasse und wir sind unglaublich stolz, ihn auf unserem Podium zu sehen.

Ein Event dieser Größe bei solchem Wetter zu stemmen, das ist eine Leistung des gesamten Teams. Es macht uns stolz zu sehen, wie die Organisatoren vom Insel Sylt Tourismus-Service und der Agentur MMP hier Hand in Hand arbeiten. Wenn der Veranstaltungsleiter Jörg Elias sagt: „Wir haben gezeigt, was die Insel kann“, dann spricht er uns aus der Seele. Ja, das haben wir. Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur eine malerische Kulisse sind, sondern ein Ort, an dem der Sport in seiner reinsten und wildesten Form zu Hause ist.

Ein besonderer Dank gilt den über 200.000 Besuchern. Ihr habt gezeigt, dass ihr das Wesen unserer Insel verstanden habt. Ihr kommt nicht trotz, sondern oft gerade wegen dieses Wetters. Ihr feiert mit uns die Athleten und die unbändige Natur. Das macht den World Cup auf Sylt so einzigartig.

Wir räumen jetzt den Strand auf, festigen unsere Dünen und schauen mit einem Lächeln auf die tobende See. Der Zirkus zieht weiter, aber die Erinnerungen an diese historischen Tage bleiben. Und wir freuen uns schon jetzt, wenn es vom 25.09. bis 04.10.2026 wieder heißt: Willkommen zu Hause, willkommen auf Sylt.